Marcus Mehlinger kam in der Kampagne 1983/84 zum CCW, als der damals 19-jährige seine zuvor erworbene Volljährigkeit zum Thema machte. Seine karnevalistischen Wurzeln liegen, wie bei vielen anderen Mainzer Bühnenkollegen, auch in der katholischen Pfarreifastnacht. Die ersten närrischen Erfahrungen sammelte er bei St. Kilian in Kostheim. Es folgten zahlreiche Kokoloresvorträge, beispielsweise als "Kleingärtner" oder als "letzer GI vun Meenz". Dabei zeigte er schon immer Interesse an der Politik und Gesellschaft und lies sich so bereits manchen Seitenhieb in diese Richtung entlocken.
Daraus entstanden 1994 der "Spaziergang durch Mainz", quasi ein Protokoll mit lokalen Themen und Testlauf für seine heutige Bestimmung im Carneval Club. Ein Jahr später übernahm Mehlinger die Funktion des "Chefs vom Protokoll", die er bis heute innehat.
Er sieht sich selbst in der Reihe der jungen Mainzer Protokoller, die ernste Themen gerne mit etwas Kokolores anreichern, um gleich zu Beginn der Sitzung den Saal mit Witz und gleichzeitig mit politischem Tiefgang in Schwung zu bringen. Daneben ist Marcus Mehlinger Mitglied der Burggrafengarde und hier schließt er jeden Fassenachtssonntag den Kreis zu seinen karnevalistischen Ursprüngen als Messdiener in Uniform während des Gardegottesdienstes.
Inzwischen lebt er in Berlin, nahe am Zentrum der Macht, und lässt sich nicht davon abhalten, während der Kampagne für "seine Fassenacht" den langen Weg auf sich zu nehmen. Er selbst sagte hierzu einmal in seinem ureigenen Dialekt: "Annerster hältst´de des dorrt nit aus!", halt durch und durch ein Meenzer Bub.